Eine Großspende für den Gabenzaun: Die Lebensmittelretter von foodsharing Schweinfurt und Region besuchten die Kindertafel

Unser Bild zeigt von links einen Teil des Schweinfurter Teams von foodsharing beim Besuch bei der Kindertafel und deren Vorsitzenden Stefan Labus (Dritter von links): Laura Unsleber, Angelika Schemm, Dagmar Huppmann, Madelaine Bärhausen (foodsharing Botschafterin SW), Kerstin Wetzel, Tina Zeitz, Ute Weisenberger (Tragehilfe) und Carolin Haas. Foto: Michael Horling

SCHWEINFURT – Einen ganz außergewöhnlichen Besuch erlebte die Schweinfurter Kindertafel, so dass der Vorsitzende Stefan Labus „überwältigt“ war und sich „erschlagen“ fühlte, „aber im positiven Sinn“. Was war passiert?

An einem Mittwochabend brachte das regionale Team des foodsharing Bezirks Schweinfurt und Region eine Spende vorbei, wie es sie in den über 15 Jahren der Kindertafel noch nicht gab. Sogar im Treppenhaus mussten die Kisten und Kartons vorübergehend gestapelt werden.

foodsharing bedeutet: Die Gruppe bzw. die Foodsaver – eine ehrenamtliche Initiative mit rund 130 Stammbezirken und kein Verein – sammelt täglich an verschiedenen Orten der Region Lebensmittel und andere Waren unter Einhaltung der Hygieneverordnungen und der Kühlkette ein: in Discountern, Supermärkten, Metzgereien, Bäckereien und Tankstellen und sogar in einer Firmenkantine. Dort werden Produkte gerettet, die nicht mehr gebraucht oder verkauft werden können und ansonsten im Müll landen würden. Dabei stellen die Foodsaver beim Abholen immer wieder fest, dass auch Waren in einwandfreier Qualität weggeworfen würden.

Zentrales Anliegen der Initiative ist es, die geretteten Waren vor der Entsorgung zu bewahren und einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Jede Person darf gerettete Lebensmittel unentgeltlich nutzen, weitergeben oder verarbeiten. Gleichzeitig profitieren von den geretteten Produkten häufig auch soziale Einrichtungen wie die Bahnhofsmission, die Kindertafel oder Initiativen vor Ort. Auch Menschen in ländlichen Regionen ohne Einkaufsmöglichkeiten oder mit eingeschränkter Mobilität kommen in den Genuss der Waren. Doch dies ist ein positiver Nebeneffekt, kein ausschließlicher Zweck.

Als Konkurrenz zur Tafel sieht sich foodsharing Schweinfurt nicht, man holt überwiegend an anderen Stellen oder ergänzend zur Tafel die Lebensmittel ab. Neben großen Mengen Obst und Gemüse, Brötchen und Backwaren gab´s für die Kindertafel bei der Großspende nun auch Spielwaren, Blumen, Nikoläuse, Adventskränze sowie innerhalb der Gruppe privat gesammelte Kleidung.

Sichtlich gerührt stellte Stefan Labus („so eine Aktion hatten wir noch nie!“) zunächst mal seine Kindertafel vor, bei der Geldspenden dazu eingesetzt werden, aktuell exakt 441 Schul- und Kindergarten-Kindern an Werktagen außerhalb der Ferien ein Päckchen mit gesundem Power-Frühstück anzuliefern und drei Mal die Woche mittags um die 140 Menschen mit einem warmen Mittagessen mit der Suppenküche gratis eine Freude zu bereiten. 8.000 Euro benötigt die Kindertafel dafür jeden Monat, sie hilft dafür aber auch rund 8.000 Menschen im Monat.

Die Spenden von foodsharing Schweinfurt sind für den Gabenzaun gedacht, der sich hinter der Suppenküche in der Friedrichstraße 8 (nahe Kaufland) befindet. Dort hängen stets Lebensmittel, Hygieneartikel oder Kleidung, die sich bedürftige Menschen jederzeit 24/7 anonym abholen können. Genauso kann aber auch jeder, der helfen will, dort stets eine Spende aufhängen.

Die Schweinfurter Kindertafel würde sich natürlich freuen, wenn die Lebensmittelretter dort – wie bereits öfter in der Vergangenheit – auch künftig Abgeholtes zurück lassen. Und vielleicht gibt es ja noch immer in Mainfranken Bäcker, Metzger, Supermärkte, Discounter oder Gaststätten und Kantinen, die foodsharing Schweinfurt unterstützen wollen.

 

Infos zur Schweinfurter Gruppe gibt´s unter
https://foodsharing.de/region/schweinfurt oder per Mail unter schweinfurt@foodsharing.network


Weitere Infos gibt´s hier:
https://wiki.foodsharing.de/Hauptseite

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